Frau in Yoga-Pose

Yogis leben länger

Der Yoga-Boom geht um die Welt. Immer mehr Menschen wissen die positive Wirkung auf Körper und Geist zu schätzen, denn Yoga regt den Stoffwechsel an, hält vor allem die Wirbelsäule geschmeidig und bezieht die Atmung mit ein. Dadurch zirkuliert sauerstoffreiches Blut im Organismus und regt zusätzlich die Vitalfunktionen an. Vor allem Frauen schätzen Yoga – vielleicht ein Grund, warum die Lebenserwartung von Frauen durchschnittlich höher liegt? In den USA praktizieren inzwischen auch immer mehr Männer Yoga, während sich hierzulande nur einzelne Quoten-Kerle in die Kurse mischen. Dabei sind die Ursprünge des Yogas männlich: es soll vor einigen tausend Jahren vom indischen Gott Shiva den Menschen überbracht worden sein um Körper, Seele und Geist zu stärken. Der Überlieferung nach diente es schon damals dazu, das Leben zu verlängern und wurde ausschließlich von männlichen Lehrmeistern unterrichtet. Da Frauen in den meisten spirituellen Bewegungen nicht willkommen waren, blieb ihnen auch Yoga lange Zeit verwehrt. Erst im Laufe des vorigen Jahrhunderts eroberten die Frauen die Vormachstellung auf der Yogamatte. Mittlerweile gibt es Yoga für alle Geschlechter und jeden Fitnessstand.

Goldene Yogi-Figur im Schneidersitz

Der Zugang zum Yoga ist niederschwellig, da man nur eine Matte braucht und sich die Übungen, genannt Asanas, auch mit Videos und Büchern beibringen kann. Bei komplizierteren Asanas, wie dem Pflug, wird allerdings empfohlen, sich in professionelle Hände zu begeben. Yoga trainiert die tiefere Muskelstruktur, was vor allem für mehr Stabilität und gut definierte Muskeln sorgt. An sich bietet Yoga ein Rund-um-Training für alle Körperregionen und sorgt mit Entspannungspraktiken gleichzeitig für guten Schlaf und eine bessere Verdauung, doch lassen sich auch spezielle Zonen wie Bauch oder Rücken trainieren. So werden zusätzlich individuelle „Baustellen“ angegangen. Beginnende Krankheiten, wie Osteoporose, Depression oder Herz-Kreislauf-Probleme, können aufgehalten und die Lebensqualität enorm gesteigert werden. Durch die Vielfalt an Yoga-Richtungen, z. B. Hatha, Ashtanga oder Vinyasa, kann jeder herausfinden, welcher Stil am besten zu ihm passt. Egal ob Sport, Meditation, Akrobatik oder Gesundheit im Vordergrund stehen, lohnt es sich mehrere Varianten anzuschauen.

Am populärsten ist hierzulande immer noch Hatha-Yoga. Dabei werden die Übungen kraftvoll und langsam gemacht und trainieren den ganzen Organismus. Beim Ashtanga-Yoga werden die Asanas aus dem Hatha-Yoga zu einem dynamischen Bewegungsfluss zusammengefasst. Es gilt als der härteste Yogastil und ist für alle geeignet, die sich auf der Matte richtig auspowern wollen. Beim Vinyasa-Yoga liegt ein besonderer Fokus darauf, die Bewegungen mit der Atmung zu synchronisieren.

Die meisten Yoga-Arten funktionieren ohne Räucherstäbchen und Sing-Sang und tun allen gut. Das haben Leistungssportler wie Basketball-Star Dirk Nowitzki längst begriffen. 2009 wurde Jürgen Klinsmann noch belächelt, als er Yogastunden beim FC Bayern etablierte. Inzwischen wollen viele Fußballprofis das muskuläre Tiefentraining nicht mehr missen. Denn Yoga steigert zusätzlich die Leistungsfähigkeit in anderen Sportarten und ist gewissermaßen für viele eine Komplementärsportart. Sie machen nicht ausschließlich Yoga, sondern benutzen es, um besser in einer anderen Disziplin zu werden, wenn beispielsweise der Bewegungsradius und die allgemeine Beweglichkeit größer sind. Dadurch vermindert sich nicht zuletzt das Verletzungsrisiko, was im Profi-Sport essentiell ist, aber auch im Breitensport einen willkommenen Nebeneffekt darstellt.

Auch Büro-Tiger wissen die Asanas Kobra und Hund zu schätzen, denn sie lindern Verspannungen im Rückenbereich – etwa ausgelöst durch langes Sitzen. Einige Übungen wie die Krähe, gelingen Männern viel besser als Frauen, weil sie kräftigere Schultern haben. Für beide Geschlechter interessant ist neben der Fitness-Steigerung der Gewichtsverlust. Hier lassen vor allem Power Yoga oder das schweißtreibende Bikram-Yoga, das bei 40 Grad Celsius praktiziert wird, überschüssige Pfunde purzeln.

Die gesundheitsfördernde und lebensverlängernde Wirkung belegt auch eine Studie der Columbia Universität in New York. Danach wirkt Yoga entzündungshemmend, antioxidativ und reduziert Stress. Außerdem eignet es sich zur Vorbeugung gegen viele Zivilisationskrankheiten, wie beispielsweise Diabetes, da der gesamte Organismus angesprochen wird. Yoga fördert mit seinen Entspannungsübungen die innere Ruhe, senkt den Blutdruck und begünstigt somit ein langes Leben in Beweglichkeit und Ausgeglichenheit.

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